01.08.2022

Lernen mit der Schlüsselwortmethode

Sie möchten möglichst effizient und langfristig Vokabeln oder Fakten lernen? Dann probieren Sie doch mal die Schlüsselwortmethode aus! Die bewährte Lerntechnik verbindet neu gelernte mit bereits bekannten Wörtern und bringt sie in einen akustischen und bildlichen Zusammenhang. Wir von Onken erklären Ihnen, wie sie funktioniert.

Auf einem hellgrauen Betonuntergrund steht ein geschlossener, grüner Karteikasten der Marke Herlitz, auf dem das Wort „Schlüsselwortmethode“ steht. Davor liegen einzelne grüne und weiße Karteikarten. Aus einem dunkelgrünen Mäppchen, das daneben liegt, schauen verschiedene Stifte und ein Radiergummi heraus. Foto: Johanna Rundel

Was ist die Schlüsselwortmethode?

Die Schlüsselwortmethode ist eine sogenannte Mnemotechnik (vom altgriechischen Wort mnḗmē = Gedächtnis), die das Lernen von Vokabeln deutlich erleichtert. Auch Fakten, etwa historische Ereignisse, können Sie damit effizient verinnerlichen. Die auch als Keyword-Methode oder Ersatzwort-Methode bekannte Lerntechnik geht auf die Annahme zurück, dass sich das menschliche Gehirn Bilder besonders gut merken kann und dass es schon bekanntes Wissen nutzt, um Neues zu lernen.

Die Wirksamkeit der Schlüsselwortmethode wurde in mehreren Studien geprüft. Die Wissenschaftler fanden dabei heraus, dass die Effektivität der Methode umso höher ist, je ähnlicher die zu lernende Sprache der Muttersprache ist.

Wie funktioniert die Schlüsselwortmethode?

Bei der Schlüsselwortmethode schaffen Sie verschiedene Verbindungen und Verknüpfungen zu den Wörtern, die Sie erlernen wollen.

Im ersten Schritt geschieht die Verknüpfung über die Akustik: Überlegen Sie für die zu lernende Vokabel zunächst ein deutsches Wort, das so ähnlich klingt wie die Fremdsprachen-Vokabel (oder zumindest wie ein Teil davon).

Im zweiten Schritt schaffen Sie eine optische Verknüpfung, indem Sie sich ein Bild ausdenken, das die Bedeutung der Vokabel aufnimmt. Je ungewöhnlicher das Bild ist, desto besser können Sie es sich merken.

Wollen Sie sich beispielsweise das Wort "Fenster" auf Englisch merken ("window"), denken Sie an ein ähnlich klingendes deutsches Wort, zum Beispiel "Wind". Nun stellen Sie sich dazu ein Bild vor: Der Wind weht einen Vorhang durch das geöffnete Fenster. Ihr Gehirn verknüpft dann das Bild vom Wind (Schlüsselwort) mit dem offenen Fenster (Übersetzung).

Kurz zusammengefasst funktioniert die Methode also so:

  • Finden Sie ein muttersprachliches Wort mit möglichst hoher akustischer Ähnlichkeit zum Fremdwort (oder Teilen davon).
  • Wählen Sie ein einprägsames Bild zur Verknüpfung mit der Übersetzung. Verknüpfen Sie jedes Schlüsselwort nur mit einer bestimmten Übersetzung.
  • Mehrdeutige Wörter müssen Sie auch mit mehreren Bildern gedanklich erfassen.
Auf einem hellgrauen Betonuntergrund liegen kleine grüne und etwas größere weise Karteikarten von Herlitz. Sie erklären die Schlüsselwortmethode. In der linken oberen Ecke sieht man ein dunkelgrünes Schlampermäppchen, aus dem verschiedene Stifte in Grün- und Blautönen herausschauen. In der rechten, oberen Ecke steht ein grüner Karteikasten. Darunter liegt ein türkisfarbener Kugelschreiber. Foto: Johanna Rundel
Die Methodik ist immer gleich. Je ungewöhnlicher das Bild, desto leichter lässt es sich merken.

Tipp: Die Schlüsselwortmethode ist oft erfolgreicher, wenn die Schlüsselworte vorgegeben sind, zum Beispiel vom Lehrer. Die bildhafte Vorstellung, die Schlüsselwort und Übersetzung verbindet, sollte jedoch immer vom Lernenden selbst entwickelt werden. Nur so findet eine ausreichende Beschäftigung mit den Lerninhalten statt. Dies ist ein wichtiger Schritt, um die Informationen langfristig abzuspeichern.

Schlüsselwortmethode: Beispiele

Bevor Sie sich eigene Schlüsselworte und -bilder ausdenken, haben wir noch ein paar Beispiele für Sie zusammengetragen. So können Sie sich eine bessere Vorstellung davon machen, wie die Methode funktioniert.

Nehmen wir als Beispiel das englische Wort "mice" (deutsch: "Mäuse"). Es klingt ähnlich wie das deutsche Wort "Mais". Das Bild in Ihrem Kopf könnten also Mäuse (Übersetzung) sein, die an einem Kolben Mais (Schlüsselwort) fressen.

Die Methode folgt also immer demselben Muster: zu lernende Vokabel › Schlüsselwort(e) › Verbildlichung

  • "fast" (deutsch: "schnell") › "fast" › Sie rennen schnell zum Bus und hätten ihn fast noch bekommen.
  • "pumpkin" (deutsch: "Kürbis") › "Pumpe" + "Kinn" › Sie stecken eine Pumpe in den Kürbis und blasen ihn auf, bis er platzt. Ihnen spritzt der Kürbis bis ans Kinn.
  • "eye" (deutsch: "Auge") › "Ei" › Das Auge hat eine ähnliche Form wie ein Hühnerei

Unser Tipp: Nutzen Sie Lernkarteikarten, zum Beispiel von Herlitz und schreiben Sie die Vokabel mit ihrer Bedeutung darauf. Überlegen Sie dann, was Ihnen spontan dazu einfällt. Ein passender Karteikasten schafft Struktur beim Lernen.

Vor- und Nachteile der Schlüsselwortmethode

Es ist erwiesen, dass Sie mit der Schlüsselwortmethode Vokabeln deutlich schneller lernen. Laut Wissenschaft geschieht dies sogar fast doppelt so schnell als mit anderen Methoden. Die Vokabeln bleiben dabei auch länger im Gedächtnis. Die Methode funktioniert für alle Sprachen und ist einfach anzuwenden.

Allerdings klappt sie in eine Richtung deutlich besser als in die andere. Nehmen wir hierfür wieder das Beispiel mit dem Fenster. Sie haben sich die Reihenfolge und das Schlüsselwort window › Wind › Fenster gemerkt. Funktioniert prima. In die andere Richtung ist es allerdings nicht so schlüssig: Fenster › Wind › window. Oder?

Leider ist die Schlüsselwortmethode auch zu aufwändig, um sich damit alle Vokabeln zu merken. Sie ist aber gut für selten verwendete oder sehr spezielle Begriffe geeignet. Für gängige Vokabeln können Sie auf das altbewährte Vokabelheft zurückgreifen. Diese gibt es mittlerweile auch aus Recyclingpapier, zum Beispiel in der GREENline Serie von Herlitz.

Zum Auswendiglernen von Abläufen, Kreisläufen oder Definitionen taugt die Schlüsselwortmethode leider auch nicht. Hierfür können Sie aber zum Beispiel die LOCI-Methode anwenden.

Video: LOCI-Methode

In diesem Video erfahren Sie, wie Sie komplexere Inhalte wie Abläufe, Kreisläufe oder Definitionen mit der LOCI-Methode verinnerlichen.

Video Vorschaubild

Unser Tipp: Wenn Sie auch im Alltag manchmal Schwierigkeiten haben sich Dinge zu merken, schauen Sie sich doch gerne auch unseren Beitrag "7 Tipps gegen das Vergessen" an.

Perfekt ausgestattet mit Onken

Egal ob Sie nun Vokabeln lernen, Fakten für die nächste Prüfung pauken oder Fachbegriffe für die nächste Firmenpräsentation verinnerlichen wollen, die Schlüsselwortmethode hilft Ihnen dabei! Noch effizienter lernen Sie, wenn Sie dafür die richtigen Materialien zur Hand haben, zum Beispiel einen Karteikasten mit Karteikarte, ein Vokabelheft oder farbige Textmarker zum Unterstreichen der wichtigsten Wörter. In unserem Geschäft in Oldenburg finden Sie ein breites Sortiment an Uni-, Büro- oder Schulausstattung. Kommen Sie doch mal vorbei! Wir von Onken freuen uns auf Ihren Besuch!