05.05.2021
Bleistifte: Welchen Härtegrad verwendet man für was?
Zeichnen, schreiben, skizzieren … der Bleistift ist ein wahres Multitalent. Damit er sein volles Potenzial entfalten kann, sollte er je nach Härtegrad unterschiedlich eingesetzt werden. Wir erklären die Abkürzungen H, HB, B und F und zeigen Ihnen, wo Sie welchen Bleistift verwenden sollten.
Auf dieser Seite:
- Was bedeuten die Abkürzungen auf dem Bleistift?
- Wodurch entstehen die Härtegrade von Bleistiften?
- Warum man Bleistifte mit verschiedenen Härtegraden haben sollte
- Video: Bleistifthärten in Zeichnungen richtig einsetzen
- Welcher Härtegrad bedeutet was?
- Vom Vollgraphitstift bis zum Aquarellbleistift: Besondere Bleistifte
Was bedeuten die Abkürzungen auf dem Bleistift?
Ihnen ist bestimmt schon aufgefallen, dass auf Bleistiften Buchstaben-Zahlen-Kombinationen vermerkt sind, zum Beispiel 2B, HB, F oder 9H. Damit wird der Härtegrad des Bleistifts angegeben, also wie weich oder hart die Mine ist, die sich im Stift befindet. Es gibt für die Härtegrade keine internationale Norm, allerdings haben wir in Europa ein einheitliches System. Hierfür stehen die Abkürzungen der Buchstaben:
H = hart (hard)
F = fest (firm)
HB = mittelhart (hardblack)
B = weich (black)
Die Zahlen, welche die Buchstaben begleiten, verdeutlichen den Grad der Härte oder Weichheit des Bleistifts. Je höher die Zahl, desto ausgeprägter ist die Eigenschaft: 2H ist weniger hart als 8H und 3B ist weniger weich als 9B. In Europa sind 20 verschiedene Härtegrade von Bleistiften gängig, wobei es Hersteller gibt, die sie weiterentwickelt haben und noch weichere oder härtere Bleistifte anbieten.
Wodurch entstehen die Härtegrade von Bleistiften?
Bleistiftminen bestehen nicht aus Blei, sondern aus einer Graphit-Ton-Mischung. Je nach dem, wie die Anteile miteinander vermischt werden, entsteht ein unterschiedlicher Härtegrad. Ist der Tonanteil eher hoch und der Graphitanteil gering, entsteht daraus ein harter Bleistift. Ist der Tonanteil niedrig und der Graphitanteil hoch, wird ein weicher Bleistift daraus. Mit dem Härtegrad verändern sich die Eigenschaften des Bleistifts: Ein harter Bleistift hat einen hellen Strich, ist sehr stabil und lässt sich leicht spitzen. Ein sehr weicher Bleistift hat eine dunkle Farbe, einen hohen Abrieb und sollte nur sehr vorsichtig gespitzt werden.
Warum man Bleistifte in verschiedenen Härtegraden haben sollte
Im Alltag setzen wir Bleistifte an ganz unterschiedlichen Stellen ein: Zum Schreiben, für schnelle Notizen oder für Skizzen und Zeichnungen. Damit Sie lange Freude an Ihren Bleistiften haben, sollten immer verschiedene Härtegrade in der Schublade liegen. Von Bleistiftherstellern wie beispielsweise STAEDTLER gibt es praktische Bleistiftssets: Vom Rundum-Sorglos-Paket mit allen verfügbaren Härtegraden der Künstler-Bleistifte Lumograph bis hin zu Skizzensets, die ergänzt sind um Fineliner und Radiergummi. Wenn Sie besonders gerne mit einem ganz bestimmten Härtegrad arbeiten, lässt sich dieser Bleistift meist auch einzeln oder im Vorratspack kaufen. In unserem Geschäft in Oldenburg führen wir von Onken viele unterschiedliche Bleistifte. Ein perfekter Alltagsbegleiter ist zum Beispiel der Noris von STAEDTLER. Der ikonische schwarz-gelbe Bleistift ist weltbekannt – und feiert dieses Jahr seinen 120. Geburtstag! Mit seinen mittleren Härtegraden eignet sich der Noris perfekt zum Schreiben und für kleine Skizzen. Für künstlerisch ambitionierte Zeichnungen benötigen Sie eine größere Bandbreite an Härtegraden, um unterschiedliche Effekte auf dem Papier zu erzielen. Während Bleistifte mit hartem Härtegrad sehr gut ganz helle Details ermöglichen, sind Bleistifte mit weichem Härtegrad dafür geeignet, dunkle Schattierungen zu setzen.
Video: Bleistifthärten in Zeichnungen richtig einsetzen
Sie möchten sehen, wie unterschiedliche Bleistifthärten auf dem Papier wirken? Dann lassen Sie sich im Video von Dan Beardshaw erklären, wie man mit Hilfe von harten und weichen Bleistiften Schraffuren und Details erzeugt. Der Künstler erklärt im Rahmen der Design Journey von STAEDTLER, welchen Bleistift Sie für was nutzen können.
Welcher Härtegrad bedeutet was?
Bleistifte mit hartem Härtegrad: H9 bis H
Harte Bleistifte lassen sich in unterschiedlichen Bereichen einsetzen. Die extrem harten Varianten von 9H bis 6H sind für Spezialtechniken wie die Kartografie geeignet. Harte Bleistifte von 5H bis 3H können Sie dank ihres präzisen Strichs sehr gut verwenden für technische Zeichnungen, technische Detailpläne und grafische Details. 2H bis H bezeichnet harte Bleistifte. Diese lassen sich gut bei Zeichnungen einsetzen, um sehr helle Schattierungen zu erzielen. Achten Sie beim Einsatz von harten Bleistiften darauf, dass das Papier möglichst glatt ist und keine gekörnte Oberfläche hat. Außerdem sollten Sie den Bleistift nur ganz leicht auf das Papier zu drücken. Die harte Bleistiftmine hinterlässt sonst einen Abdruck im Papier, der nicht mehr zu entfernen ist.
Bleistifte mit mittlerem Härtegrad: F und HB
Mittelharte Bleistifte sind Allrounder: Mit ihnen können Sie sehr gut schreiben, sie lassen sich aber auch für einfache Skizzen gut einsetzen. Ihr Strich ist einfach zu kontrollieren, er lässt sich dennoch problemlos wegradieren.
Bleistifte mit weichem Härtegrad: B bis 3B
Je weicher der Bleistift, desto dunkler die Farbe. Auch mit weichen Bleistiften können Sie schreiben, aber wir kommen nun mehr und mehr in den künstlerischen Bereich. Mit weichen Bleistiften können Sie Zeichnungen noch besser ausgestalten, indem Sie beispielsweise Konturen verstärken oder Schattierungen setzen. Denken Sie daran, dass der Bleistiftstrich sich immer schlechter wegradieren lässt, je höher der Graphitanteil in der Mine wird.
Bleistifte mit sehr weichem Härtegrad: 4B bis 9B
Ist der Härtegrad sehr weich, können damit die dunkelsten Stellen Ihrer Zeichnung gestaltet werden. Die weiche Mine nutzt sich schnell ab, auch sollten Sie Bleistifte mit sehr weichem Härtegrad nur sehr vorsichtig spitzen. Weiche Bleistifte lassen sich toll auf strukturiertem Papier einsetzen, da der weiche Graphit schöne Effekte auf der Körnung erzeugt. Sehr weiche Bleistifte verschmieren schnell auf dem Papier, achten Sie deswegen darauf, wo Sie Ihre Hand ablegen.
Vom Vollgraphitstift bis zum Aquarellbleistift: Besondere Bleistifte
Bleistifte können so viel! Von STAEDTLER gibt es beispielsweise Künstlerbleistifte in Jumboform, so können Sie besonders großflächig arbeiten. Das Unternehmen bietet auch wasservermalbare Bleistifte an, mit denen man hippe Aquarellkunst mit klassischer Zeichnung verbinden kann – ein spannender Kontrast. Vollgraphitstifte sind etwas ganz Besonderes: Statt einer in Holz gefassten Mine besteht der ganze Bleistift aus Graphit. Vollgraphitstifte sind in unterschiedlichen weichen Härtegraden und Grautönen verfügbar und eignen sich für ausdrucksstarke Skizzen und Zeichnungen. Wenn Sie noch mehr über das graue Wunderkind lernen möchten, schauen Sie auch in unseren Artikel "Die Geschichte des Bleistifts".